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1. FC Kleve baut sich ein neues Vereinsheim

Herausfordernd sei das Wort der Stunde, sagte Lukas Verlage. Der zweite Vorsitzende des 1. FC Kleve meinte damit bei der coronabedingt nachgeholten Jahreshauptversammlung des Vereins nicht nur die vergangenen drei Jahre, die vor allem von der Coronavirus-Pandemie geprägt worden seien, sondern auch die Zukunft. „Wir stehen vor drei sehr großen Projekten“, erklärte Verlage. Diese seien der Teilabriss und Neubau des Vereinsheims („unser Projekt“), die Fertigstellung der Tribüne (Bauherr ist die Stadt Kleve) sowie die Sportentwicklung am Bresserberg.

Begonnen haben bereits das Projekt Abriss und Neubau des Vereinsheims, das sich neben der Sprecherkabine und zwischen dem Rasen- sowie unterem Kunstrasenplatz befindet. An mehreren Samstagen räumten Vorstandsmitglieder und freiwillige Helfer die dortig ebenfalls beheimatete Sportsbar sowie den ehemaligen Kabinen-Trakt aus. Bereits Mitte Juli soll der Abriss des Gebäudes erfolgen. „Danach untersucht zunächst der Kampfmittelräumdienst das Areal“, berichtete Verlage. Im September oder Oktober sollen die Neubau-Arbeiten beginnen, für die der 1. FC Kleve bereits die Bauunternehmung Eroglu GmbH als Generalunternehmer gewinnen konnte. „Das ganze Projekt soll kein Berliner Flughafen werden“, sagte Verlage schmunzelnd. Eine Fertigstellung ist bereits für den August 2023 anvisiert.

In dem Gebäude solle zunächst ein Raum der Begegnung als Herzstück des Vereinslebens entstehen. Darüber hinaus seien auf zwei Geschossen mehrere Kabinen geplant. Im oberen Geschoss sollen neben einer Schiedsrichter-Kabine und einem Physio-Raum zwei Umkleidekabinen untergebracht werden, die den DFB-Standards entsprechen. Im unteren Geschoss seien darüber hinaus neben zwei Schiedsrichter-Kabinen vier weitere jeweils 32 Quadratmeter große sowie drei kleinere Umkleideräume geplant, die für die weiteren Senioren-Mannschaften sowie die zahlreichen Jugend-Teams gedacht sind.

Das Projekt liegt dem 1. FC Kleve ganz besonders am Herzen. „Das Vereinsleben konzentriert sich mit diesem Projekt an einer Stelle“, sagte Verlage. Zudem wird das Vereinsheim vollständig im Eigentum des Vereins stehen, da es auf vereinseigenem Grund und Boden gebaut wird. Der Pachtvertrag mit der Stadt Kleve des restlichen Sportgeländes laufe noch zehn Jahre. Man befinde sich aber in guten Gesprächen mit der Stadt, diesen für weitere 30 Jahre vorzeitig zu verlängern.

Verlage erläuterte den anwesenden Mitgliedern auch die Finanzierung des Projektes. Insgesamt würden sich die Kosten inklusive Abriss auf knapp 973.000 Euro belaufen. Dank der Unterstützung von Lutz Stermann, Vorsitzender des Kreissportbundes Kleve, erhalte der 1. FC Kleve jedoch eine Unterstützung des Landes NRW in Höhe von 345.000 Euro. Zudem gebe eine Investitionsbeihilfe von der Stadt Kleve in Höhe von 198.204 Euro und weitere 200.000 Euro von einer Gruppe privater Gönner. Den verbleibenden Restbetrag stemmt der 1. FC Kleve durch eine entsprechende Kreditaufnahme.

In Sachen Tribünenausbau zeigte sich Christoph Thyssen, erster Vorsitzender des 1. FC Kleve, optimistisch. Die Stadt Kleve habe eine Fördermittelzusage für die Fertigstellung der Tribüne erhalten. Sowohl das Erd- als auch das Obergeschoss sollen vollständig ausgebaut werden. Geplant seien unter anderem vier Umkleidekabinen inklusive Duschen und Physio-Räume, Gymnastik- und Allzweckräume, großzügige Toilettenanlagen sowie ein Ausschankbereich. Als Baubeginn werde das Frühjahr 2023 anvisiert. In die Planungen würden sowohl der 1. FC Kleve als auch der VfR Warbeyen, der die Bauunternehmung Eroglu-Arena inklusive Tribünentrakt auch in Zukunft ebenfalls nutzen soll, eingebunden. Die städtischen Räumlichkeiten der Tribüne sollen aber auch anderen Vereinen und Sportgruppen aus Kleve zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

Thyssen stellte den Mitgliedern außerdem den aktuellen Stand zum Thema „Sportzentrum Bresserberg“ vor, das unter anderem im März dieses Jahres Thema im Klever Sportausschuss war. Schwerpunktmäßig beziehen sich die aktuell geplanten Maßnahmen auf das Gustav-Hoffmann-Stadion und die angrenzenden Flächen inkl. der Tennisplätze des 1. FC Kleve. Im Gustav-Hoffmann-Stadion solle der Rasen- durch einen Kunstrasenplatz sowie die Asche-Laufbahn durch eine moderne Kunststoffbahn ersetzt werden. Tennisplätze seien allerdings nicht mehr auf diesem Gebiet vorgesehen. Die Tennis-Abteilung des 1. FC Kleve solle stattdessen das Vereinsgelände des TC Rot-Weiß Kleve mitnutzen. „Aktuell ist keine Fusion geplant. Über die gemeinschaftliche Nutzung der Platzanlage wird man sich dann mit Rot-Weiß Kleve absprechen“, sagte Thyssen.

Ebenfalls geplant seien unter anderem Felder für Ballsportarten, eine Kugelstoß-Anlage, eine öffentliche Sportanlage für Freerunning und funktional Fitness sowie Umkleidekabinen. Die Anlage solle auch von Bürgern kostenlos genutzt werden können.

Der Vorstand konnte den anwesenden Mitgliedern überdies solide Finanzen präsentieren. Die Jahresabschlüsse 2020 und 2021 fielen positiv aus. Auch die Mitgliederentwicklung in allen Abteilungen (Fußball, Tennis, Karate und Gymnastik) war entgegen dem allgemeinen Trend positiv. Der 1. FC Kleve verzeichnete sogar einen leichten Zuwachs und verfügt nun über knapp 700 Mitglieder. „Das ist nicht selbstverständlich“, sagte Thyssen. Es verdeutliche aber den guten Zusammenhalt und die engagierte Arbeit in den einzelnen Abteilungen.

Sportlich habe in den vergangenen drei Jahren natürlich vor allem der Einzug ins Niederrheinpokal-Finale der Oberliga-Mannschaft 2021 herausgestochen. Dort unterlag man zwar Rot-Weiss Essen mit 1:3, doch der Final-Einzug sei trotzdem ein großer Erfolg in der Vereinsgeschichte gewesen und der Verein hätte die Stadt Kleve sehr gut vertreten. Den einzigen Wermutstropfen hätten die coronabedingt fehlenden Zuschauer im Essener Stadion dargestellt, wodurch dem Verein fünfstellige Zuschauereinnahmen entgangen seien. Sportlich könne man sich dennoch nicht beklagen. Schließlich habe die Oberliga-Mannschaft die vergangene Saison mit dem siebten Tabellenplatz gut abgeschlossen und auch die Reserve (Bezirksliga) und die dritte Mannschaft (Kreisliga B) hätten ihre Klassen halten können.

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung schenkten die anwesenden Mitglieder der Vereinsspitze erneut ihr Vertrauen: Einstimmig wählten sie Christoph Thyssen zum ersten Vorsitzenden und Lukas Verlage zum zweiten Vorsitzenden wieder. Ihnen stehen weiterhin Detlef Fischer (Finanzen), Hans Noy (Sponsoring), Joris Ernst (Mitgliederwesen), Ulrich Joeken (Schriftführer), Ludger Ferdenhert (Platzanlage), Stefan Schneiders (Spielbetrieb) und Sabrina Peters (Kommunikation) in den kommenden zwei Jahren zur Seite. Im Verwaltungsrat schied Arne Gertgens aus. Hans-Jürgen van Heesch und Christian Nitsch wurden einstimmig wiedergewählt. Volker Klinkhammer und Heinrich Weyers gehören außerdem weiterhin dem Verwaltungsrat an.

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