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„Solange der Verein mit mir arbeiten möchte, bleibe ich“

Tim Haal gehört seit vielen Jahren zur Stammbesetzung der Oberliga-Mannschaft. Er hat Höhen und Tiefen mit dem 1. FC Kleve durchgemacht. Im Interview mit FC Aktuell blickt der 32-Jährige auf diese Zeit zurück und verrät, dass er noch lange nicht ans Aufhören denkt und warum er sich auf die Partie im Niederrheinpokal beim TSV Meerbusch am kommenden Samstag ganz besonders freut.

Nach zwölf Spielen steht Ihr auf dem vierten Tabellenplatz. Beim 1. FC Mönchengladbach habt Ihr es zuletzt spannend gemacht. Wie hast Du das Spiel und den bisherigen Saisonverlauf erlebt?

Tim Haal: Wir haben mit Umut Akpinar einen Trainer, der uns auf jedes Spiel top einstellt. Wir haben gezeigt, was wir für eine Qualität im Team haben und dass wir uns vor niemandem verstecken brauchen. Wir haben gegen Teams Punkte geholt, die uns keiner zugetraut hat, außer wir selbst. Wir in der Mannschaft wollen jedes Spiel gewinnen und ich denke, das sieht man auch. Klar hatten wir Spiele dabei, wo wir selbst mit unserer Leistung nicht zufrieden waren. Aber das gehört dazu. Da gilt es im Training weiter dran zu arbeiten und sich auf das nächste Spiel zu konzentrieren und es besser zu machen. Wir können es eh nicht mehr ändern. Damit fahren wir glaube ich ganz gut. Von daher finde ich, kann man rückblickend nach den zwölf Spielen erstmal nur Positives sehen. Allerdings ist die Saison noch lang – zu lang, so dass wir uns nicht auf Platz vier ausruhen werden, sondern weiter hart an uns arbeiten. Das lebt Umut uns auch vor.

Die erste Halbzeit in Mönchengladbach haben wir deutlich dominiert und gezeigt in welche Richtung das Spiel geht. In der zweiten Halbzeit haben wir uns zu einfache Fehler erlaubt und Gladbach unnötig zu der ein oder anderen Torchance eingeladen. Der Elfmeter, der definitiv keiner war, brachte dann das 2:1. Von außen wurde das Ganze dann natürlich nochmal angeheizt, aber ich finde, wir haben uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir hatten genug Chancen in der ersten und zweiten Halbzeit, um das Ganze nicht so knapp aussehen zu lassen, aber wir haben die Tore leider nicht gemacht. Somit wurde es ein 2:1-Sieg, der so aber auch gerecht war in meinen Augen.

Heute erwartet Euch der FSV Duisburg, der auf dem 21. Tabellenplatz steht. Wie schätzt Du Euren heutigen Gegner ein?

Haal: Der FSV Duisburg hat eine sehr gute Truppe mit erfahrenen Spielern. Die haben da unten in der Tabelle nichts zu suchen. Es wird wie immer ein hartes Spiel.

Nächste Woche Samstag geht es für Euch im Niederrheinpokal weiter. In der dritten Runde müsst Ihr zu Eurem Ligakonkurrenten TSV Meerbusch. Was erwartest Du dort für ein Spiel?

Haal: Ich freue mich immer wieder gegen sie zu spielen, da ich dort meinen alten Trainer Horst Riege wieder sehe. Er ist ein herzensguter Mensch, mit dem ich vor dem Spielen immer ein wenig herumspaße. Zuletzt habe ich ihm geschrieben, er solle dieses Mal ruhig an der Linie sein. Er schickte mir nur Lachsmileys und meinte, ich bin zu alt dafür und ich bin immer ruhig (lacht). Danny Rankl und ich kennen ihn zu gut. Er wird auch die 90 Minuten heiß sein und trotz seines Alters die Schuhe gerne selbst schnüren. Wir brauchen, glaube ich, nicht drüber reden, was der TSV für eine Qualität hat. Es sind immer spannende Spiele gegen sie und auch dieses wird wieder eines werden, worauf man sich als Zuschauer freuen kann. Es sind Duelle, wo es immer hin und her geht.

Du gehörst seit acht Jahren zur Stammelf der ersten Mannschaft. Wie blickst Du auf die Zeit zurück?

Haal: Ich blicke positiv auf die vergangenen Jahre zurück. Der Aufstieg in die Oberliga und das Niederrheinpokalfinale in Essen sind schon Ereignisse, an die man sich gerne zurückerinnert. Ich bin froh, ein Teil dieser Mannschaft zu sein, der jetzt wirklich schon seit Jahren zusammenspielt und sich nicht nur auf sondern auch neben dem Platz mega gut versteht und schätzt. Klar gibt es im Fußballleben nicht immer nur sonnige Tage, sondern auch mal Regen und Sturm. Auch ich habe dies zu spüren bekommen, aber so ist das im Fußball. Da gilt dann Mund abwischen und weiter machen. Ich denke, das habe ich bis jetzt immer ganz gut geschafft.

Wie sieht Deine Zukunftsplanung aus? Möchtest Du noch viele Jahre auf diesem Niveau Fußballspielen?

Haal: Mit 32 Jahren gehöre ich natürlich nicht mehr zu den jüngsten Spielern im Kader. Die Uhr tickt aber noch. Ich bin zu ehrgeizig und fühle mich zu fit, so dass ich nicht sagen kann, ich höre auf. Ein Ziel habe ich noch vor Augen. Der ein oder andere kennt dieses und ich will es zum dritten Mal schaffen. Danach höre ich vielleicht auf (lacht). Jeder, der mich kennt, weiß, dass der Verein mir ans Herz gewachsen ist. Ich liebe das Umfeld und die Fans. Ich habe immer gesagt, solang der Verein mit mir arbeiten möchte, Hans Noy und Umut da sind, bleibe ich. Daran hat sich nichts geändert und wird sich auch nichts ändern. Bis zur letzten Sekunde werde ich für den Verein mein letztes Hemd geben. Sie müssen mich schon vom Hof jagen, damit ich gehe (lacht). Irgendwann ist auch meine Zeit gekommen, wo man sagen muss, hier ist jetzt Schluss. Aber bis dahin habe ich hoffentlich noch ein wenig Zeit 😉. Ich fühle mich, wie gesagt, fit und hoffe, dass das so bleibt. Mein Ziel ist es, meine Karriere beim 1. FC Kleve zu beenden.

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